Warum Blogger ihre Angst überwinden sollten

Von Peter Bellstedt

Angst!

 

Mich beschleicht Panik.

Ich traue mich fast nicht aus dem Haus, aber ich muss.

Auf der Straße schauen mich alle schief an, glaube ich jedenfalls.  Zwei junge Mädchen brechen in kreischendes Gelächter aus, ihre Blicke streifen mich beiläufig im Vorbeigehen.  Ich fühle, die meinen mich und ziehe den Kopf ein wie eine Schildkröte.  Die zwei lachen über irgendwas saukomisches, ich kann nie mehr lachen.

Irgend so ein Klugscheißer hat in einem Kommentar meinen letzten Blogartikel verrissen.

Doch siehe da, eine Stunde später kommt mir wieder eine geniale Idee für einen neuen Blogartikel und ich kritzele erste Gedanken in mein altmodisches Notizbuch aus Papier.

 

Wir leben in einer verrückten Zeit!

Wir leben in einer Gesellschaft, die immer wieder als Ellbogen- oder Leistungs-
gesellschaft bezeichnet wird. 

Jeder gegen jeden, jeder macht was nur für seinen egoistischen Nutzen und nichts wird jemanden geschenkt. 

Deshalb wird es einem schon im Kindergarten eingeimpft, dass man keinen Fehler machen darf.
Denn wer Fehler fabriziert, der ist ein Versager, eine Null, ein Loser, eine Oberpfeife. 

Nun das ist vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt.

Was habe ich nicht alles in meinem Leben machen wollen… und es dann doch sein lassen, aus Bammel, es könnte das Falsche sein, ich könnte Fehler machen und die halbe Menschheit würde mit dem Finger auf mich zeigen, guckt euch doch diese Mega – Pfeife an!

Oh ja, es ist schon eine Tatsache, Fehler sind echt Sch…, sie schmerzen, sie tun weh, und mitunter können sie auch Schaden anrichten.

Aber es heißt auch, dass man aus seinen Fehlern lernen kann, mehr als aus Erfolgen. 

Nur, weil Fehler machen weh tut, sind viele Menschen nur noch bereit, sichere Wege, ausgetrampelte Pfade zu gehen, um ja keinen Fehler zu machen. Bloß kein Risiko, oh Chance, aus dem Hamsterrad  zu entfliehen, bleib mir ja vom Leib.

 

Fehler machen ist für Blogger gut

Nun manchen Leuten ist sogar das Bloggen zu risikovoll, deshalb lassen sie es lieber gleich bleiben und gehen ihrem gewohnten Trott nach.

Der einzige Fehler, den man wirklich machen kann, ist, es nicht wenigstens versucht zu haben!

Deshalb kann ich nur jedem raten, der Bloggen ernsthaft  will, fange damit an, warte nicht auf den sog. perfekten Zeitpunkt,  denke nicht, dass am Anfang gleich alles perfekt sein muss, habe keinen Schiss vor Kritik,  auch nicht vor den Blog – Buddies, die haben auch mal angefangen. Wer weiß, was die am Anfang für einen Müll zusammengeschrieben haben. Glaub auch nicht, dein Blog sieht noch nicht toll genug aus,  mit meinem bin ich auch noch nicht zufrieden, jedoch es ist meine Plattform, um mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten.  Denn  jeder Tag, den du verstreichen lässt, geht von deiner Zeit ab,  Blogartikel – Ideen gehen flöten  –   und dann sagst du dir nach allem Zögern,  ach Gottchen, so wie es ist, ist es doch auch ganz schön   –   und bleibst in deinem Hamsterrad.

Probier es, versuch es, finde deinen Stil, lass dich von den Sticheleien deiner Frau ( da bin ich mittlerweile  immun ) oder grinsenden Freunden nicht abbringen, die wissen eben nichts von dem gewissen Blogger –  Feeling.   Und wenn du mal mit einem Fehler auf die Schnauze fliegst, na wenn schon  –  wisch dir das Blut von der Nase, steh wieder auf, lerne daraus  –  und mach weiter!

 

Ich bin weiß Gott nicht der erste, der das propagiert, ich habe bereits einige gute Artikel dazu gelesen, aber so überragend, wie das Walter Epp   in seinen   10 Gründen, warum er schlechte Texte schreibt…,     formuliert,  habe ich es nirgends gefunden.  

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P.S.:   Das mit der Rebellion gegen das Hamsterrad  finde ich so hammermäßig toll!   Das Hamsterrad hat zwar  Markus Cerenak   nicht  erfunden, aber mit seinem Blog zelebriert er die Rebellion gegen das selbige immer wieder aufs Neue in einer erfrischenden absolut lesenswerten Art.