Das Kellerverlies – Teil 2

Von Peter Bellstedt
Kellertür

John schaute alle paar Minuten auf seine beleuchtete Uhr und dann erschrak er innerlich, das durfte er nicht, wenn der Schlapp macht, ist seine letzte Verbindung zur Außenwelt weg. Er beschloss, sich nur noch selten dazu zu zwingen, seine Armbanduhr zu gucken. Allerdings war das in seiner Situation unsäglich schwer, war das doch seine einzige minimale Lichtquelle.
Zuletzt war es jedenfalls dreiviertel sechs gewesen.

Was war das ? John verspürte und hörte seltsame Erschütterungen in der Hauswand, als ob jemand mit einem großen Hammer dagegen schlägt. Nur diese dumpfen Plops geschahen viel zu schnell, manchmal mehrere schnell gleichzeitig, das konnte kein Hammer sein. Dann vernahm er auch mit den Plops ein leises Knattern, was ihn völlig verwirrt machte.

Was geht da oben und draußen vor sich.?
John trommelte mit beiden Fäusten gegen die Tür und schrie nach seiner Marie.
Ist das Realität oder war er jetzt verrückt geworden? Geisteskrank, Durchgeknallt, Plemplem eben.

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Urplötzlich ging die Kellertür auf und ein grelles Licht, was auf ihn gerichtet war, blendete ihn. Er hielt eine Hand vor die Augen und erkannte einen Polizisten, der eine Taschenlampe auf ihn richtete.
„Oh Verzeihung, das wollte ich nicht. Sind Sie in Ordnung, Herr John? „
Ein Polizist stand in der Tür und hatte seine starke Taschenlampe gedrückt, außerdem betätigte er den Lichtschalter und der Keller erstrahlte wieder im Licht.

                                                                                                                                                                        Hinter dem Polizisten tauchte plötzlich sein Schatz auf, rief „Jonny, mein Jonny“ und fiel ihm um den Hals, küsste sein stoppeliges Gesicht.
„Was war denn hier nur los?“ “ fragte John und fügte hinzu, dass er vor Angst um seinen Liebling schnell verrückt geworden wäre.
„Ging mir genauso“, hauchte Marie. Dann schilderte sie ihm, dass drei Bankräuber sich Zugang zu ihrem Haus erzwungen hatten, gerade als er im Keller war. Die drei Verbrecher wollten sich solange hier verschanzen, bis sie sicher waren, dass die Polizei ihnen nicht auf der Spur war. Doch diese wussten genau, wohin sie geflüchtet waren. Ausgerechnet ihr Haus hatte sie als Unterschlupf ausgewählt.
Als die Polizei in der Nacht das Haus umstellte, hatte doch einer der Ganoven was spitz gekriegt. Eine wilde Schießerei war die Folge, aber einige SEKler konnten durch den Hintereingang im Garten sich ins Haus schleichen und die Kriminellen überwältigen.

„Dich hat man in Ruhe gelassen?“ “, fragte John. Ja, antwortete Marie, nur der Jüngste von den dreien zog sie schon mit gierigen Blicken aus, aber der Anführer pfiff ihn zurück und herrschte ihn an, sie seien anständige Bankräuber, aber keine Sittenstrolche. Nur zeitweise ein Stuhl gefesselt zu sein, war ihr nicht erspart geblieben.
„Ich denke mal, nun muss ich auch noch die Außenwände neu verputzen und ein paar Fenster sind auch zu Bruch gegangen“, sagte John betrübt.

„ Oh mein Tapferer Jonny, ich bin so stolz auf dich, ich möchte zehn Kinder mit dir haben!“ „
Worauf der Genannte erwiderte, es fiele ihm nicht schwer, zehn Kinder zu zeugen, aber sie musste sie bekommen, besser sei es, bescheiden mit einem Kindchen anzufangen.“
Und beide entschwanden eng umschlungen Richtung Schlafzimmer.

– Ende –

Teil 1 ist hier zu finden.